Koordination der Klimamodellierung zur Stärkung der Klimawissenschaft

In einem Kommentar, der kürzlich in AGU Advances veröffentlicht wurde, teilt Prof. Bjorn Stevens, Direktor der Abteilung Klimaphysik am Max-Planck-Institut für Meteorologie, seine Ansichten über die Zukunft des Coupled Model Intercomparison Project (CMIP).

Das Projekt zum Vergleich gekoppelter Modelle, kurz CMIP, begann vor etwa dreißig Jahren, als eine Handvoll wissenschaftlicher Gruppen, darunter die des Max-Planck-Instituts für Meteorologie, eine neue Klasse von Klimamodellen vergleichen wollten, die sie gerade entwickelten. Im Laufe der Jahre sind diese Modelle gereift, und das Programm für Modellvergleiche, das CMIP organisiert, hat sich zu einer quasi-operativen Nutzung einer Forschungsinfrastruktur im Wert von schätzungsweise drei Milliarden Dollar entwickelt, um Klimadienste und den Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC) zu unterstützen.

Prof. Stevens argumentiert, dass die Nutzung einer Forschungsinfrastruktur zur Unterstützung einer operativen Tätigkeit – sei es zur Unterstützung des IPCC oder des wachsenden Bedarfs an Klimadiensten – die Gesellschaft benachteiligt und die wissenschaftliche Kreativität erstickt. Auf der Grundlage seiner Erfahrungen bei der Mitgestaltung von CMIP6 kommt Stevens zu dem Schluss, dass CMIP durch die Abkopplung vom IPCC-Bewertungszyklus die Flexibilität zurückgewinnen kann, die es braucht, um wissenschaftliche Spitzenforschung zu artikulieren und zu unterstützen. Dies könnte durch die Schaffung einer separaten operativen Infrastruktur zur Bereitstellung von routinemäßigen Klimaprojektionen erreicht werden.

Original Publikation

Stevens, B. (2024). A perspective on the future of CMIP. AGU Advances, 5, e2023AV001086. https://doi.org/10.1029/2023AV001086

Kontakt

Prof. Dr. Bjorn Stevens
Max-Planck-Institut für Meteorologie
bjorn.stevens@we dont want spammpimet.mpg.de